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design research

MODE X

Experiential Futures

als Medium

der Krisenprävention

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To create an environment in which change enlivens and enrichens the individual, but does not overwhelm him, we must employ not merely personal tactics but social strategies. If we are to carry people through the accelerative period, we must begin now to build  ›future shock absorbers‹  into the very fabric of super-industrial society.

ALVIN TOFFLER und ADELAIDE FARRELL (1970)

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ÜBER MODE X

WISSENSVERMITTLUNG

MODE X ist keine sensationelle Science-Fiction Erzählung über ›die Zukunft‹; MODE X ist der Entwurf eines Wissensmodus, der das Ungewisse in materialisierter Form als Ausgangspunkt der Krisenprävention begreift. Er schafft einen Safe Space für die Präadaptation an mögliche Zukünfte in der Gegenwart [›Experiential Futures‹], die das Lernen aus künftig möglichen Situationen ermöglicht, wodurch die Vorbereitung auf das noch Ungewisse erleichtert wird. MODE X verfolgt das Ziel zur Etablierung einer erfahrungsbasierten Antizipationskultur und reagiert damit nicht nur auf die Bedürfnisse und die Krisen unserer Zeit, er nutzt die Möglichkeiten des Designs, das noch Ungewisse zu entwerfen, zu materialisieren und zu simulieren. MODE X bedeutet Immersion, Interaktion und Intervention; er bedeutet Performation, Gamifikation und vieles mehr. Indem das Mögliche auf diese Weise sichtbar, greifbar und verhandelbar wird, fördert MODE X Entscheidungs- und Handlungsprozesse in der Gegenwart, die das Mögliche, das Erhoffte, das Erwartete oder Befürchtete in Zukunft mehr oder weniger wahrscheinlich machen.

THEORIE

Das theoretische Gerüst zu MODE X wurde auf Grundlage einer umfassenden Diskursanalyse gebildet. In Kapitel I. FUTURING werden neben zeitphilosophischen Grundlagen [I.I FUTURES THINKING] Einblicke in die Zukunftsforschung [I. II SCENARIO-BUILDING] gegeben. Darauf aufbauend wird in Kapitel II. DESIGN FUTURING verhandelt, inwiefern die Praxis des Designs [II.I DESIGN THINKING und II.II WORLD-BUILDING] die ›Erfahrungskluft‹ schließen kann, welche sich zwischen dem abstrakten Szenario und der gelebten Wirklichkeit auftut (CANDY, 2010). In Kapitel III. MODE X wird letztlich der Entwurf eines Wissensmodus geschaffen, der sich aus Elementen des Zukunfts- und Designwissens zusammensetzt.

PRAXIS

In Form diegetischer Exponate wurden diskursrelevante Schlüsselmomente aus Kapitel I. in den Raum übersetzt. Der Einstieg in ein komplexes und doch grundlegendes Thema wie ›Zeit‹ und seiner Bedeutung für Handlungs- und Entscheidungsprozesse in der Gegenwart konnte insofern erleichtert werden, als dass eine erfahrungsbasierte Auseinandersetzung geschaffen wurde. Die Exponate spielten mit der Neugier der Besuchenden, welche schließlich dazu anregte, in den Diskurs mit mir (der Autorin) und anderen Besuchenden zu treten. Auf diese Weise wurde ein dialogischer und persönlicher Einstieg in die Themen ›Zeit‹ und ›Experience Design‹ geschaffen, die für die Auseinandersetzung mit Experiential Futures grundlegend sind.

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 EXPONAT # 1 

 Pasts-To-Futures-Diabolo 

 Modell 

 EXPONAT # 2 

 Pasts-To-Futures-Diabolo 

 reaktiv 

ZU EXPONAT #2

 

Ein Oszilloskop ist ein Gerät zum messen und visualisieren von Stromfrequenzen. Lissajous-Figuren (wie die Möbiusschleife) entstehen durch eine Überlagerung zweier harmonischer Frequenzen (wie Sinuskurven), die durch zwei im Verhältnis zueinander stehenden Signalgeneratoren erzeugt werden. Im Gegensatz dazu erzeugen Stimmen oder Musik nicht harmonische Frequenzen, die – als extra Input – das harmonische Bild einer Lissajous-Figur ›stören‹ können.

EXPONAT #2 macht sich dieses Prinzip zu Nutzen, um die komplexen Wirkzusammenhänge von Erinnerungen und Fiktionen in der Gegenwart begreifbar zu machen (vgl. folgende Abb. PASTS-TO-FUTURES-DIABOLO).

Input 1 (links) visualisiert die Signale, die wir in Form von Erinnerungen aus der Vergangenheit empfangen. Input 2 (rechts) visualisiert die Signale, die wir in Form von Fiktionen aus der Vorstellung von Zukunft empfangen. Überlagert ergeben sie ein Bild in der Gegenwart (z. B. eine Möbiusschleife), welches das individuelle und ideelle Weltbild in unseren Köpfen repräsentiert und auf Basis dessen wir Entscheidungen treffen und handeln (wird das Frequenzverhältnis von Erinnerungen und Fiktionen verändert, verändert sich auch das Weltbild).

Ein zusätzlicher Soundinput, der die Raumakustik visualisiert, zeigt letztlich jene Signale, die wir aus unserer gegenwärtigen Umwelt empfangen. Sie ›stören‹ das individuelle und ideelle Weltbild und repräsentieren damit die komplexen Wirkzusammenhänge zwischen Menschen, Umweltfaktoren und dem weltlichen Werden.

PASTS-TO-FUTURES-DIABOLO

S.

48 ff.

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 Installationsansicht 

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 EXPONAT #3 

 Reveal Unexpected Possibilities 

 Scenario-Building Tool 

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